Stellungnahme zur SM 2014
In diesem Jahr durfte ich als Reitsportathletin die Schweiz bereits zum dritten Mal an Weltreiterspielen vertreten, was eine unglaubliche Ehre und ein unbeschreibliches Gefühl ist! Als Mitglied der Schweizer Equipe Dressur habe ich wie alle anderen mein Bestes gegeben, konnte auf die Unterstützung des Teams zählen und im Gegenzug die anderen anfeuern.
Über die Tatsache, dass in der gleichen Woche wie die World Equestrian Games in der Normandie auch die Schweizer Meisterschaft in Humlikon stattfindet, darüber kann ich mich allerdings nur wundern. Nicht nur, dass ich es ausgesprochen schade finde als amtierende Schweizer Meisterin 2013 meinen Titel nicht gebührend verteidigen zu können. Vielmehr sind doch auch alle anderen Teilnehmer der Schweizer Dressur Equipe der WEG so gezwungen dem nationalen Dressurhöhepunkt in diesem Jahr forfait zu geben.
Ich spreche an dieser Stelle nur für mich, aber angesichts dieser Situation muss ich mich schon fragen: Spielt es keine Rolle, wenn die besten Vertreter einer Disziplin nicht an einer nationalen Meisterschaft antreten können? Stellt das nicht die Qualität eines nationalen Titels – eigentlich den Sinn der gesamten Veranstaltung in Frage? Und viel wichtiger: Ist die so entstandene Situation wirklich im Sinne des nationalen Dressursports?
Eine WM-Teilnahme ist ohne Frage ein unvergleichliches Erlebnis. Aber sie macht einen nationalen Titel und die Möglichkeit zur Teilnahme an einer nationalen Meisterschaft doch nicht einfach überflüssig.
Marcela Krinke Susmelj
(31. August 2014)