Neue Kür für smeyers Lazander
Mit den Pop Charts zum Erfolg
Im Gegensatz zur Kür von smeyers Molberg, welche eine auf die Bewegungen des Pferdes abgestimmte orchestrale Neu-Komposition ist, wurde für Lazanders Kür ein anderer Ansatz gewählt. Bekannte Lieder sollen seine Bewegungen unterstützen!
af.Alexander T. Faehndrich erhielt im Juni 2013 den Auftrag Musikvorschläge auszuarbeiten. Die Anforderungen an die Musik: Sie sollte:
- dynamisch sein und zur kecken/eher unerschrockenen Art von smeyers Lazander passen
- bekannte Stücke enthalten
- trotz dem „Kompilierungscharakter“ (verschiedene Interpreten/Komponisten) einen klanglichen
wie musikalischen Bogen über die ganze Kür hinweg gewährleisten
- und natürlich den Bewegungen des Pferdes folgen ohne holperig zu sein oder durch krasse
Übergänge aufzufallen
Fähndrich präsentierte darauf drei Sets mit jeweils einem bis zwei Stücken pro Lektion (Passage, Piaffe, Galopp, Trab, Schritt und die jeweiligen Ausprägungen (stark, versammelt)). Lazanders Team produzierte einen Film der Kür. Auf diesen Film wurden dann die verschiedenen Stücke möglichst schon temposynchron angelegt und vorgestellt. Frau Krinke und Frau Meyer entschieden sich einstimmig für das Set „Charts“, welches aus 5 Titlen besteht, die es allesamt auf die Topten-Platzierung der Charts geschafft hatten. Es konnte losgehen!
Tempo und Taktmass: Pferd und Reiterin sind der Chef!
Die Stücke wurden nun genau auf ihre Sturktur und Instrumentierung hin untersucht und komplett neu eingespielt, zu Beginn in einer sehr rudimentären Form. Die Kür ist auf die Wettkampfanforderungen und natürlich auf Reiterin und Pferd abgestimmt, dadurch sind die Tempi sehr unterschiedlich, manchmal abrupt wechselnd, dann wieder fliessend. Auch gibt es kein Taktmass, ein Trab quer durch die Bahn geht so lange wie er geht, aber sicher nicht so lange wie der Refrain eines ausgesuchten Stücks!
Und genau das war die grosse Herausforderung! Eine Eigenkomposition kann untertaktig sein, kann beliebig betonen, reduzieren und das Tempo wechseln. Bekannte Stücke so zu formen, dass sie noch als Chart-Stück erkannt werden, aber halt doch mit den Bewegungen des Pferdes verschmelzen, führten zu langen Nächten und kurzen Weekends….
Popsongs in der Dressur-Wettkampfarena?
Nachdem die Stückwahl und Struktur defintiv verabschiedet worden war, machte sich Alexander Faehndrich daran, die Stücke auszuproduzieren. Höchstes Doktrin war zunächst, klanglich so nah wie möglich an die Originalstücke heranzukommen. Dazu wurden für jedes Stück ein eigenes Drumset produziert, 5 verschiedene Gitarren und 2 E-Bässe waren notwendig, um die verschiedenen Nuancen der Rhythmussektion herauzuholen. Der Leadgesang wurde von Bruno Amstad, einem begnadeten Allround-Sänger, eingesungen. Seine Herausforderung war von Latin über Hip-Hop zu deutschem Poprock möglichst authentisch zu klingen.
Bruno Amstad singt für Lazanders Kür.
Zur Reproduktion des verschwommenen Klaviersounds zu Rhiannas Song „Stay“ wurden 2 Konzertflügel und ein Blue-Pianosound gemischt, und für die Partystimmung des Sommerhits 2012 wurde ein spezieller Partychor aus 15 Mädchen und Frauen zusammengestellt und drei Mal aufgenommen, immer mit anderer Aufstellung, damit im Nachhinein eine grosse Masse an Sängerinnen im Studio hergestellt werden konnte.
Alexander T. Faehndrich spielt Gitarrensound ein.
Die erste Version der fertigen Kür war dann auch ein Hammer, und zwar einer, der die Wettkampfarena zu erschlagen drohte. Da war Gesang, Partygirls, wieder Gesang, ein echtes Festival, aber sicherlich noch keine Dressurmusik! Das Ganze musste nun verfeinert werden. Die Lösung war schnell gefunden: Man musste vom Doktrin des Originalklangs etwas wegkommen, es wurden Gesänge durch Saxophon und akustische Gitarre ersetzt, Bläsersätze hinzugefügt und überhaupt etwas mehr von der Originalstruktur abgewichen.
Das Resultat ist nun eine lebendige, positiv anmutende und frische Kürmusik, die mit voller Kraft die Erfolgsgeschichte von smeyers Lazander und Marcela Krinke Susmelj mitschreiben soll!