CDI-W Stuttgart (16.-20. November 2016)
Lässige Harmonie in Stuttgart
Mit dem 32. STUTTGART GERMAN MASTERS ging für Marcela Krinke Susmelj die jüngst angebrochene Hallensaison in eine weitere spannende Runde. Im Sattel von smeyers Molberg klassierte sie sich im Grand Prix mit 72.8% auf dem 8. Rang und in der Grand Prix Kür mit 75.265% auf Platz 6.
sm. Zum dritten Mal in Folge gastierte der Weltcupzirkus der Dressur am GERMAN MASTERS in Stuttgart. Und so gingen die Wettkämpfe der Westeuropaliga - nach Odense und Lyon - ebenfalls in eine dritte Runde: Zum hochkarätigen Starterfeld, das in diesem Jahr in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle einmarschierte um eine Kostprobe seines Könnens abzuliefern, gehörte auch Marcela Krinke Susmelj mit ihrem aktuellen Spitzenpferd Molberg.
Lässige Harmonie im Grand Prix
Angesichts der stark besetzten Konkurrenz musste Marcela eine mindestens ebenso starke Qualifikationsrunde im Grand Prix abliefern. Neben den üblichen Paradelektionen von Molberg, wie den Wechseltouren und der Piaffe-/Passagetour präsentierte Marcela ihr Toppferd mit bestechender Lässigkeit in wunderbar losgelassener Manier. Punkteabzüge dürfte es lediglich für einen winzig kleinen Taktfehler in der letzten Trabverstärkung gegeben haben, sowie den suboptimalen Schlusshalt. Für die harmonische Darbietung totalisierte das Schweizer Paar mit 72.8% sicherlich keinen Punkt zu viel und klassierte sich schliesslich auf dem 8. Rang der Weltcup-Konkurrenz.
Fotocredit: LL-Foto.de
Überzeugend in der Kür - trotz Schrecksekunde
Weniger lässig war hingegen das kleine Blackout, welches Marcela zu Beginn der Kür widerfahren sein muss. So vergass die routinierte Prüfungsreiterin vor lauter Konzentration das Handzeichen zum Starten der Kürmusik und ritt notabene ohne Musik ein! Auch wenn Marcela das Zeichen zur Musik beim ersten Gruss nachholte, so musste sie ihren Dänen eine ganze Weile an Ort und Stelle in Schach halten: "Mir blieb nichts anderes übrig als abzuwarten, bis die Musik soweit abgespult war, dass wir in das Kürprogramm einsteigen können", versuchte Marcela im Gespräch ihren Fauxpas zu erklären. "Jeder, der Molle kennt, weiss: Warten gehört sicher nicht zu seinen Stärken!" So sehr dieser Start bei Pferd und Reiterin die allgemeine Konzentration strapaziert haben mag, so überzeugender war der Auftritt, der dann folgte. Die Luzerner Amazone pilotierte Molle unbeeindruckt durch eine beeindruckende Runde Freestyle mit hohem Schwierigkeitsgrad. Punkte dürften insbsondere nochmals zum Schlussgruss verloren gegangen sein, als Molle nach der ganzen Warterei nicht schon wieder stillstehen mochte. Das fachkundige Publikum erkannte die Geduldsprobe des Schweizer Paares zum Ende des Programms richtig und wartete mit dem Schlussapplaus wohl wissend ab, bis Molle wieder halbwegs zur Ruhe gekommen war. Mit 75.265% und dem 6. Rang kann sich das Ergebnis der Kürtour mehr als sehen lassen. Für die neuen Punkte auf dem Weltcupkonto und für die Extraportion Geduld dürfte anschliessend die eine oder andere Karotte zusätzlich in Molbergs Futterkrippe gewandert sein.
Ergebnisse CDI-W Grand Prix Kür
Im Zwischenklassement der Weltcupwertung 2016/17 katapultiert sich Marcela Krinke Susmelj mit dieser souveränen Leistung direkt in die Pole Position: Mit 41 Punkten übernimmt sie vorübergehend die Führung der Westeuropaliga.
Weltcup Zwischenklassement der Westeuropaliga
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